Donnerstag, 11. März 2010

Jodi Picoult - Zeit der Gespenster

Jodi Picoult ist eine der erfolgreichsten Autoren der Gegenwart und hat schon viele Romane veröffentlicht. Ernste, gesellschaftskritische Themen stehen oft im Mittelpunkt, so auch in ihrem neuesten Roman "Zeit der Gespenster".


Ross Wakeman hat vor Jahren bei einem Autounfall seine Frau verloren und schafft es auch selbst nicht wirklich zurück ins Leben. Mehrere Selbstmordversuche sind gescheitert und er verschreibt sich der Geistersuche, in der Hoffnung seine Frau wiederzufinden und ihr wieder näher zu kommen. Doch auch dabei hat er kein Glück. Ein letzter Versuch auf einem Grundstück, welches angeblich auf einem alten Indianderfriedhof gebaut ist, wagt er noch seiner Schwester Shelby zuliebe. Während seiner Nachforschungen auf dem alten Grundstück wird er auf eine junge Fau namens Lia aufmerksam, die scheinbar etwas sucht.

Das Buch ist in 3 Teile geteilt. Im ersten Teil, welcher im Jahr 2001 handelt werden zunächst alle Personen vorgestellt und es wird in viele einzelne Handlungsstränge eingeleitet. Da wäre zum einen Ross und seine tragische Geschichte, seine Schwester Shelby mit ihrem Sohn Ethan, welcher unter Xeroderma Pigmentosum, sozusagen eine Sonnenallergie, einer seltenen Erbkrankheit, leidet.

Desweiteren werden noch der Polizist Eli vorgestellt, Spencer Pike, ein ehemaliger Wissenschaftler der in einem Pflegeheim lebt und und Az Thompson, ein 102jähriger Abenakiindianer.

Meredith, ihre Großmutter Ruby und ihre achtjährige Tochter Lucy bilden einen weiteren Handlungsstrang, welcher anfangs losgelöst von den anderen Personen scheint.

Für den 2. Teil des Buches reisen wir in die Vergangenheit ins Jahr 1932 und lernen wir die schwangere Cissy und ihren Mann Spencer kennen. Dieser Teil des Buches ist gespickt mit mehreren Zitaten zum Thema Eugenik, welche sich in die Geschichte einflechten. Spencer ist Wissenschaftler auf dem Gebiet und der Meinung dass sich schwachsinnige und kranke Menschen nicht fortpflanzen sollten.

Im 3. und letzten Teil klären sich die Zusammenhänge auf. Die Handlung ist wieder im Jahr 2001 und so langsam wird klar in welchem Zusammenhang alle vorgestellten Charaktere stehen und obwohl man ahnt wie es ausgeht, gibt es doch immer wieder Überraschungen und selbst nach der Auflösung kommt ein weiterer Höhepunkt, welcher dem Buch ein unerwartetes Ende gibt.

Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Jodi Picoult versteht es einfach die Leute in ihren Bann zu ziehen und ihre Geschichte auf sehr gekonnte Weise zu erzählen. Auch wenn es anfangs etwas verwirrend war und sprunghaft wirkte mit den vielen Handlungssträngen und ich das ein oder andere mal kurz innehalten musste um den Zusammenhang für mich zu ordnen, fügt sich am Ende alles sehr gut zusammen und die Fragen werden geklärt.

Ich hatte nach dem Lesen des Buches ein paar Fragen zum Thema Eugenik und der dahinterstehenden Organisation, aber da diese Ausgabe über einen Anhang und ein Interview mit Jodi Picoult verfügt, wurde dies auch geklärt.

Letztendlich kann ich diesen Roman wirklich weiterempfehlen und zwar nicht nur Leuten die an Geistergeschichten interessiert sind, denn natürlich kommt auch die Liebe in diesem Werk nicht zu kurz und auch für Krimifans kann der Mordfall Cissy interessant werden.

Für alle, deren Interesse ich jetzt geweckt habe: Das Buch ist mittlerweile im Handel, aber natürlich auch bei Amazon erhältlich und ich würde mich über eure Meinungen zu diesem Roman sehr freuen


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